10 Bern-Highlights im November

Das Tageslicht flüchtet langsam vor dem kalten Herbstwind. Wir liefern zehn Gründe, warum es sich lohnt, trotzdem das Haus zu verlassen und unternehmungslustig das kulturelle Treiben in der Stadt und Region Bern zu erleben.

Neue Tanzstube

Der erste Anlass, um trotz sinkender Temperaturen auszugehen? Im Bankgässchen 6, gleich neben der UBS am Bahnhof Bern, ist der neue Pop-up-Club «Maison» eingezogen. Die Sofas, Tischchen und Sideboards wurden vom Berner Gastronomen Tom Weingart und seinem Team in verschiedenen Brockis zusammengekauft. Für einen Hauch Glamour wurden secondhand Designerlampen in Italien erstanden und in der Mitte des Raumes funkelt eine riesige Discokugel. Bis zur üppigen Silvestersause (Infos folgen von uns) kann hier von Dienstag bis Samstag «gfyräbelet» (auf den Feierabend angestossen) und getanzt werden. Fürs leibliche Wohl gibt’s Klassiker wie Espresso Martini, eine eigene Gin-Kreation, alkoholfreie Alternativen sowie Brioche-Sandwiches, Popcorn und Hotdogs.

Würdest du heute mit mir ausgehen?

Himmlisch dinieren

In den Wintermonaten ist im Restaurant Serini beim Camping Eichholz nichts los – klar, es ist ja auch viel zu kalt! Daher hat es das Küchen-Team in die Wärme der Markuskirche im «Breitsch» (Breitenrain-Quartier) gezogen. Sie dürfen die Kirche bis zum geplanten Umbau im Januar 2024 als Gaststätte nutzen. Bei heimeligem Kerzenlicht werden himmlische Speisen und blasphemisch anmutende Drinks serviert. Darf’s ein vielseitiges Apéro mit knusprig-luftigem Brot, in Salz eingelegten Gurken und Randenschaum sein? Oder gleich ein vollständiges Abendmahl mit Dessert aus der Vitrine und Käse vom Käseschiff? In jedem Fall gilt: Das Ambiente in der reformierten Kirche ist einmalig und ein Besuch wert, auch für nicht-regelmässige Kirchgänger:innen.

Abendmahl geniessen

Musigbistrot im Monbijou

Uns zieht es so langsam wieder in wohlig warme Restaurantstuben. Wem geht es noch so? Im Stadtviertel «Monbijou» gibt’s ein Lokal, das wortwörtlich einen klingenden Namen trägt – das Musigbistrot. Als das Lokal 1992 eröffnet wurde, war die Verbindung von Gastronomie und Kultur in einer Quartierbeiz ein noch ziemlich neues Konzept. Seither finden hier immer wieder Konzerte verschiedenster Stilrichtungen, Lesungen und Poetry Slams statt. Das Restaurant bietet auch gastronomisch ein vielseitiges Programm: Qualitativ hochwertige Spezialitäten aus der ganzen Welt locken eine treue Fangemeinde an. «Gluschtigi» (Appetit anregende) Beispiele gefällig? Dann unbedingt auf den Link zur Speisekarte klicken.

Mehr Kultur zur Kulinarik

NICHTS im Museum für Kommunikation

Kann es sein, dass Nichts nicht nichts ist? Das Museum für Kommunikation setzt mit der Ausstellung NICHTS alles auf eine Karte und zeigt in einer ungewohnten Schau scheinbar Nichtiges. Sie hat nichts mit hochtrabenden, philosophischen Überlegungen zu tun – es ist eine liebevolle Hinwendung zu den kleinen Dingen des Lebens, die wir kaum beachten. Denn das Nichts begleitet uns im Alltag auf Schritt und Tritt. Im Kleinen als Placebo-Effekt, Leerschlag, Luftschloss oder als fast gar nichts wie Staub. Im Grossen, wenn Menschen auf der Flucht oder mit einer Depression buchstäblich vor dem Nichts stehen. Mit dieser Ausstellung – ein Herzensprojekt des Kurators Kurt Stadelmann, der bald pensioniert wird – wird diese unscheinbare Vielfalt auf die grosse Bühne geholt und lädt dazu ein, genauer hinzusehen.

Auf eine Reise ins Nichts

  • Fact

    Nach dem Museumsbesuch eine Tüte Marroni schnappen, sich damit die Hände wärmen und sich von der köstlichen Stärkung ein Lächeln ins Gesicht zaubern lassen.

Gespenstisches Bern

Schonmal einen Geist vor die Linse bekommen? Wer’s etwas grusliger mag, sollte sein Glück in der UNESCO-gekürten Altstadt bei unserer Führung «Gespenstisches Bern» versuchen. Wenn die Schatten lang und die Gassen leer werden, beginnt die 90-minütige Tour. Dunkle Geheimnisse werden gelüftet und Geschichten von rastlosen Seelen lehren Besuchenden das Fürchten. Die Überlieferungen von drei Autoren wurden dafür als Grundlage verwendet. Für die kleinen Gruselfans gibt’s nachmittags statt abends einen etwas kürzeren, angepassten, jedoch genauso packenden Rundgang. Also, warmen Mantel anziehen, Mütze überstreifen und los geht die Geisterjagd.

Zum szenischen Rundgang

Casinotheater Burgdorf

Klein und stimmungsvoll, so beschreiben Kenner:innen der Szene das Kulturjuwel im Herzen der Oberstadt (Altstadt) in Burgdorf im Emmental. Mit der Komplettsanierung des 1870 erbauten Theaters erhielt dieses einen neuen Auftritt und eine zeitgemässe Identität. Das breite Programm reicht von klassischer bis zu moderner Kunst in den Bereichen Musiktheater, Schauspiel und Konzerte. Wie wär’s mit «Respect! Tribute to the Greatest Soul Divas» am 16. November?

Zur Kulturperle in Burgdorf

Jingle Bern

Welch zauberhafte Bilder sich am Jingle Bern eröffnen! In Pirouetten fliegen die Artist:innen von Weltformat durch die Lüfte des Kulturcasinos. Dieser Anblick bringt Gäste wahrhaftig zum Staunen und Träumen. Nebst der faszinierenden Show werden die Sinne mit klangvoller Musik und einem edlen 4-Gang-Menü verwöhnt. Was genau serviert wird, lässt sich nur durch die vier Grundzutaten auf der Menükarte erahnen – die Spannung steigt. Grössere Gruppen können mehrere Tische oder sogar einen ganzen Abend exklusiv buchen.

Ich will Magie pur

Full Of Lava Festival (ehemals Saint Ghetto)

Wenn es draussen bereits stockdunkel ist, wird in der Dampfzentrale mal wieder so richtig eingeheizt. Seit 14 Jahren gibt’s das internationale Musikfestival «Full of Lava» schon. Was 2008 als einmalig angedachter Anlass begann, war so beliebt, dass dieser von da an jedes Jahr durchgeführt wurde. Seither standen schon etliche Musiker:innen von Weltformat, aber auch Newcomer:innen auf der Bühne. Während des viertägigen Festivals dieses Jahr ertönen unter anderem die Klänge der Avantgarde-Künstlerin Alexandra Drewchin aka Eartheater aus den Boxen.

Ich will eine Dröhnung Musik

Museum Cerny

So einfach kann eine Reise an den Polarkreis sein! Ein Abstecher ins Museum Cerny und schon finden sich Gäste inmitten zeitgenössischer Kunst aus Walknochen, Stein und Mammutstosszähnen wieder. Gefertigt wurden die Exponate von den Völkern des hohen Nordens – allen voran jenen aus Sibirien sowie den Inuit in Kanada. Zu sehen sind sie in Bern, fünf Gehminuten von der Welle7 entfernt. Dabei handelt es sich um eine der weltweit umfassendsten Sammlungen dieser Art. Immer wieder spiegeln sich in den Handwerkskunstwerken die Themen Tiere, Gemeinschaften, Spiritualität, die koloniale Vergangenheit sowie aktuelle Herausforderungen wie der Klimawandel wider.

Zur beeindruckenden Ausstellung

  • Tipp

    Am 11. November bietet das Museum Cerny um 11:00 Uhr eine kostenlose Sonderführung an, nur der Museumseintritt muss bezahlt werden. Eine Anmeldung per Telefon oder Mail ist erwünscht.

Berner Zibelemärit (Zwiebelmarkt) 2023

Wir behaupten: Jede Person hat sofort ein Bild im Kopf, wenn sie Zibelemärit hört. Ob noch als kleine:r Knirps:in die Grossen mit Konfetti bewerfen, schon etwas älter (wenn auch nicht weiser) die Nacht am Zibele-Rave durchtanzen oder mit der Familie an den Marktständen «Zibelezüpfe» (Zwiebelzopf) und schön geflochtene Zwiebelkränze einkaufen. So hat jede:r eine ganz eigene persönliche Verbindung mit diesem schönen Fest, das offiziell als «lebendige Schweizer Tradition» gelistet ist. Den November lassen wir also mit einer Wochenendverlängerung par excellence ausklingen, bevor die Adventszeit Einzug hält.

Zum bunten Treiben

  • Tipp

    Es gibt natürlich noch viele weitere Events in Bern. Klicken Sie sich durch unseren Veranstaltungskalender.

Apropos Vorfreude, Weihnachten steht vor der Türe

Weihnachtsmärkte in der Stadt und Region Bern

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