Von zuhause ins Museum

Es ist die Zeit der kreativen Ideen, innovativen Projekte und aussergewöhnlichen Aktionen. Und, es ist die Zeit von #stayathome. Für alle, die genug haben von Netflix, Social Media und 1’000er-Puzzles, liefern die Berner Museen ihre Ausstellungen direkt nach Hause – als Podcast, virtuelle Galerie oder sogar live! Wir stellen sechs davon vor.

#1 Ausstellungen zum Hören

Unser erster virtueller Ausflug bringt uns per Podcast ins Bernische Historische Museum: Jeweils donnerstags (die Folgen können natürlich auch nachgehört werden) erzählen Expertinnen und Experten des Museums im Telefon-Interview spannende Geschichten und überraschende Hintergründe rund um die Ausstellungen, Sammlungen und Projekte des Museums. Wie sah die Dating-Kultur vor rund 300 Jahren auf dem Hof von Versailles aus? Wo wurde vor Kurzem der «Schweizer Ötzi» entdeckt? Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt’s in der «Gaffeepouse» des BHM. Wir freuen uns schon auf nächste Woche, wenn um punkt 9:30 Uhr der neue Podcast auf der Webseite des Museums (sowie auf Spotify) erscheint.

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#2 Insektenforschen vom Sofa aus

Gewusst, dass im Keller des Naturhistorischen Museums eine Insektensammlung mit rund 2.5 Millionen (!) getrockneten und präparierten Käfern, Faltern und Schmetterlingen lagert? Normalerweise ist diese nur im Rahmen spezieller Führungen oder für wissenschaftliche Zwecke zugängig. Umso erfreulicher, gewährt uns das NMBE nun via Flickr-Portal Einblicke! Bereits ein Drittel der Sammlung – das sind rund 6’000 Schaukästen – wurde von Insektenforscher Hannes Baur fotografiert und für uns von zuhause aus zugänglich gemacht. Und auch für Serienjunkies hat das NMBE etwas zu bieten: passend zur aktuellen Ausstellung «Weltuntergang – Ende ohne Ende» gibt’s auf dem YouTube-Channel des NMBE die Playlist «Apocalypse TV». Die kurzen Folgen (sie dauern jeweils eine bis sechs Minuten) bringen die aktuelle Krisensituation auf unterhaltsame Weise in Zusammenhang mit dem Weltuntergang – und bieten ein aufmunterndes Trostpflaster für alltägliche schwarze Löcher und Ängste.

Zum YouTube-Channel

#3 Nochmals die Skisaison geniessen

Wir konnten uns gar nicht richtig darauf einstellen und ein letztes Mal im Après-Ski in den schweren Skischuhen tanzen, ein letztes Fondue essen, eine letzte Abfahrt machen… Die Skisaison nahm dieses Jahr ein abruptes Ende. Zum Glück lässt uns das Alpine Museum der Schweiz in seinem – nun virtuellen – Fundbüro für Erinnerungen in die Retro-Skiwelt eintauchen und uns schmunzelnd vom Winter verabschieden. Allen, denen vor lauter Ski-Nostalgie der Magen knurrt, zeigt «Las alps»-Koch Moreno Greco, wie sich trotz seltenen Einkäufen mit Vorräten und Übriggebliebenem feine und raffinierte Gerichte zaubern lassen. Wie wär’s zum Beispiel mal mit einem Lauchkuchen? Oder doch eher Lust auf eine Gemüsefocaccia?

Im virtuellen Fundbüro stöbern

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#4 Mit Humor durch die Krise

Es ist die Zeit der Lieferservices! Nicht nur der Bäcker, die Gemüsehändlerin vom «Märit» und das Quartier-Lokal bringen ihre Waren direkt nach Hause, auch das Museum für Kommunikation versorgt uns bestens. Dienstags bis freitags, jeweils um 13:30 Uhr liefert es per Facebook-Livestream geistige Nahrung direkt ins Wohnzimmer. Und wie wir das vom Museum für Kommunikation gewohnt sind, heisst es auch jetzt nicht nur still vor dem Bildschirm sitzen und zuschauen: es soll diskutiert werden, wir dürfen Fragen stellen – und sogar Wünsche für das Thema des nächsten Tages abgeben. Ausserdem gibt’s auf dem Instagram-Kanal des Museums seit kurzem einen Vorgeschmack auf die jeweils im Winter stattfindende Ausstellung «Gezeichnet»: auf dem Profil werden von nun an Schweizer Pressezeichnungen zum Thema Corona ausgestellt. Wir finden, eine Prise Humor tut in der Krise besonders gut!

Zum Livestream

#5 Verpasste Ausstellungen besuchen

Die Zeit vergeht oft viel zu schnell – und so haben wir leider schon so manche Ausstellung verpasst, die wir uns eigentlich unbedingt hätten ansehen wollen. Ein Glück, dass uns das Zentrum Paul Klee über seinen YouTube-Channel Einblick in vergangene Ausstellungen gewährt! Hier tauchen wir nicht nur in die bunte Welt Paul Klees ein, wir erfahren durch die Video-Interviews und Kommentare von Experten zugleich allerlei Wissenswertes. Wer sich die Bilder lieber einzeln anschaut, besucht das «E-Museum» des ZPK. Die Galerie präsentiert verschiedene Werke Klees, private Fotos des Künstlers sowie spannende Hintergründe über sein Leben und Schaffen.

Über YouTube ins ZPK

#6 Mit der Kuratorin durch die Ausstellung

Kurz vor dem Start des «Lockdowns» hat das Kunstmuseum Bern seine neuste Ausstellung eröffnet: «El Anatsui. Triumphant Scale» zeigt die Werke des wohl berühmtesten Gegenwartskünstlers des afrikanischen Kontinents. Schade, dass wir seine Kunst nun nicht bestaunen können… Oder doch? In einer 12-teiligen Videoserie führt uns die Kuratorin Kathleen Bühler höchstpersönlich durch die Räume des Kunstmuseum Bern und erzählt uns erst noch spannende Geschichten und Hintergründe zu den Werken. Apropos Hintergründe: Auf dem «Lockdown Blog» des Kunstmuseum Bern geben Mitarbeitende einmalige Einblicke in ihr aktuell nicht ganz normaler Museumsalltag. Wie lässt sich eine Ausstellung von zuhause aus kuratieren? Wer ruft in diesen Tagen am Empfang des Museums an? Und was macht eigentlich der Sicherheitsdienst, wenn es keine Besucherinnen und Besucher gibt?

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