Der ultimative Aareböötle-Guide

Die Aareböötle-Typen

Das Aareböötle gehört auf jede Bucket List. Mit einem quietschbunten Gummiboot über die Aare zu tuckern ist das ultimative Sommererlebnis. Grosses Matrosen-Ehrenwort! Ob Schiffskapitänin oder Profi-Paddler, auf der Aare finden alle ihre Berufung. Wir stellen die gängigsten Areeböötle-Typen vor, denn eine gute Besatzung ist natürlich unerlässlich.

Familien, Bekannte und Frischverliebte – alle greifen sie im Sommer zu Paddel und Pumpe und lassen sich im Gummiboot die Aare hinuntertreiben! Da schippern Jugendliche mit pinken, aufblasbaren Flamingos und fröhlichem Sound vorbei an ein entspanntes Grosseltern-Paar, welches mit ihren beiden Enkelkindern auf einer kleinen Insel das Znüni brutzeln, und weiter hinten hält ein bärtiger, tätowierter Grossstädter seinen Hund im Arm und grüsst lieb die Touristinnen und Touristen, die auf einem quietschgelben Boot fleissig Erinnerungsbilder schiessen.

Wer das kunterbunte Treiben auf der Aare beobachtet, dem wird schnell klar: Den typischen Aareböötle-Kapitän oder die typische Aareböötle-Kapitänin gibt es nicht. Aareböötle ist eine Freizeitbeschäftigung für (fast) alle, die gerne in der Natur und auf dem Wasser sind. Wir haben es uns trotzdem nicht nehmen lassen, ein paar besondere Kategorien zusammenzustellen.

Die Aareböötle-Typen

Wer hat das Zeug zur Matrosin oder zum Matrosen?

Die folgenden Kategorien sind alle Aareböötle-bewährt. Wer sich in einer oder mehreren Kategorien erkennt, sollte schleunigst das Gummiboot aufpumpen – die Aare wartet! 

🙌 Die befreundete Crew

«Aareböötle am Wochenende?» Eine Standardfrage, wenn sich befreundete Bernerinnen und Berner an lauen Sommerabenden zum Bier oder zu einem erfrischenden Eistee – natürlich basierend auf dem «Sirupier de Berne» – treffen. Statt sonntags gemeinsam in ein Café zu sitzen und dort den neuesten Klatsch (oder die Fussball-Resultate) auszutauschen, wird die Sitzung aufs Boot verschoben. Weitere Anweisung braucht es meistens nicht. Wer die Pumpe einpackt und wer sich um die Snacks kümmert, hat diese Besatzung bereits vor unzähligen Bootsfahrten festgelegt.

👪 Die Familienbande

Eine flotte Fahrt mit dem Gummiboot ist ein Spass für die ganze Familie – und im Gegensatz zu «sonntagelangen Familienfesten» sorgt Aareböötle auch bei den Teenies nicht für genervtes Murren. Rettungswesten, Sonnencreme und weiteren Schnickschnack, der bei einem Bootsausflug unabdinglich ist, steht neben der Haustüre allzeit bereit. Sobald die Aare-App das Go gibt, ist die Familienbande auf dem Wasser anzutreffen.

  • Tipp

    Kinder sind ab 6 Jahren im Boot erlaubt – dies jedoch nur mit einer Rettungsweste. Schwimmflügel oder Schwimmwesten ohne Rettungskragen eignen sich nicht.

❤️ Die Turteltauben

Quality Time, Baby! Stundenlang in einem kleinen, kuscheligen Gummiboot und in trauter Zweisamkeit vor sich hinzutreiben, während rundherum die Vögel zwitschern und die Blätter rascheln, ist ganz schön romantisch. In Bern wird das Aareböötle auch gerne als Date eingesetzt. 

🌿 Die Naturjunkies

Das gemütliche Plätschern des Wassers, das glitzernde Lichtspiel auf den Wellen, die üppig grüne Natur, Vogelgezwitscher, frische Luft, und im Hintergrund die oftmals noch weiss verschneiten Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Die Naturjunkies lieben das Aareböötle und können jeden Vogel, Strauch und Berg beim Namen nennen.

💼 Die Büro-Teams

Der Ausdruck «gemeinsam in einem Boot sitzen» kommt nicht von ungefähr. Gemeinsames Paddeln schweisst zusammen. Beim Aareböötle verwandeln sich Büro-Kolleginnen und -Kollegen in motivierten Sportmannschaften, inklusive strikter Arbeitsteilung für die kommende Bootsfahrt. Besonders professionelle Teams haben einen eigenen Schlachtruf.

🌽 Die Brutzel-Profis

Die vielen Rauchzeichen entlang der Aare verraten es: Für viele Bernerinnen und Berner gehört Grillieren zum echten Aareböötle-Erlebnis dazu. Brutzel-Profis und ehemalige Pfadfinder-Crews laufen hier zur Hochform auf. 

🗽 Die gestressten Grossstadtmenschen

In Bern tickt die Uhr langsamer als anderswo – Hast und Hektik sind Fremdworte in der «Hauptstadt der Gemütlichkeit». Deshalb verlaufen sich auch immer wieder ein paar Grossstadtmenschen an die Aare, die nach Entschleunigung suchen. Denn auch das Aareböötle entspricht dieser Mentalität. «Sich treiben lassen» ist hier mehr als eine Metapher und ein Tag auf dem Gummiboot fühlt sich an wie drei Tage Ferien, versprochen!

  • Tipp

    Mobiltelefon zu Hause lassen und eine Auszeit von What’s App und To-Do-Listen nehmen. Digital Detox, ahoi!

⚓️ Die Wasserratten

Ein Backflip direkt vom Gummiboot ins Wasser? Dem Boden entlang tauchen und lauschen, wie das Wasser die Kieselsteine vor sich herschiebt? Die Wasserratten möchten nicht nur gemütlich vor sich hintreiben, sondern sorgen gleich selbst für die nötige Portion Action. Da sie es turbulent mögen, wässern sie bereits in Thun Schwäbis ein. Dank der Uttigerschwelle (ca. 20 Fahrminuten nach Thun Schwäbis) wird dort genügend Adrenalin ausgeschüttet. Vorsichtige und Gemütliche steigen am besten erst ab Uttigen (unterhalb der actionreichen Schwelle) in die Aare.

📷 Die Touri-Gruppe

Ein Geheimtipp unter Touristinnen und Touristen – beim Aareböötle gibt es die schönsten Ecken von Bern aus ungewohnter Perspektive zu bestaunen. Gemütlich treibt das Gummiboot an sanften Hügeln, Schlössern, Wäldern, Inseln und paradiesischen Uferstellen vorbei, während im Hintergrund die berühmte Berner Bergkette mit Eiger, Mönch und Jungfrau thront. Farbfilter braucht es für Bern und die Aare nicht, das vereinfacht das Instagram-Leben.

  • Fact

    Aareböötle empfiehlt sich nur für geübte Schwimmerinnen und Schwimmer. Die Aare darf nicht unterschätzt werden – deshalb sind Rettungswesten obligatorisch an Board mitzunehmen. Wer die Bade- und Flussregeln noch nicht kennt, sollte sich diese vor dem nächsten Einwässern zu Herzen führen.

Durstig nach weiteren Aaregeschichten? Kapitänin Nicole erzählt ihre ganz persönliche Liebesgeschichte zur Aare. Film ab!

Für wen ist Aareböötle nicht geeignet?

Vorsicht!

Die Aare ist sehr gastfreundlich und heisst beim Aareböötle so ziemlich alle von Herzen willkommen – es gibt aber folgendes zu beachten: 

Ungeübte oder Nichtschwimmerinnen und Nichtschwimmer

Nur geübte Schwimmerinnen und Schwimmer sollten sich auf die Aare trauen. Auch wenn eine Aareböötle-Tour meist gemütlich und ohne Zwischenfälle abläuft: Es kann passieren, dass das Gummiboot kippt und die ganze Crew samt Hab und Gut im Wasser landet. Für solche Notfälle sollte die Besatzung gut schwimmen können und wissen, mit welchen Tricks sie sich in einem Fluss aus Stromschnellen und Strudeln befreit (siehe Kapitel 5 Sicherheitstipps).

Kleinkinder

Auch bei Kindern ist die ausreichende Schwimmerfahrung das A und O. Bei unter 14-Jährigen empfehlen wir Rettungswesten und die Begleitung von Erwachsenen. Das empfohlenes Mindestalter beträgt 6 Jahre.

Tiere

Hunde, Katzen und sonstige flauschige Familienmitglieder sollten besser an Land bleiben. Falls Bello in den Bern-Ferien dabei ist und Herrchen oder Frauchen nicht aufs Aareböötle verzichten möchten, finden sie hier einen Berner Hundesitting-Dienst.

Schwangere

Baby on Board? Das Aareböötle ist aufgrund der ruckartigen Wellenbewegungen für Schwangere nicht zu empfehlen.

  • Tipp

    Als Gruppe in Bern unterwegs? Möchte oder kann jemand nicht aufs Gummiboot mitkommen, kann er oder sie beim Ende der Strecke beim Flussbad Eichholz eine Grillstelle reservieren und die Gummiboot-Besatzung mit einem feinen Grill-Menu und frischem Bier überraschen. Karmapunkte ahoi!

  • Aare-Karte
  • Sicherheitshinweise

    Es ist wichtig, der Aare mit gesundem Respekt zu begegnen und sich im Voraus über mögliche Gefahren zu informieren. Das Schwimmen in der Aare empfiehlt sich nur für geübte Schwimmerinnen und Schwimmer und erfolgt auf eigene Gefahr. Die SLRG und die Stadt Bern vermitteln (lebens-)wichtige Hinweise für alle, die sich in und an der Aare aufhalten.

    Bernerinnen und Berner sind bei Unsicherheiten und Fragen zu Ein- und Ausstiegsorten sowie mit Tipps für einen unvergesslichen Aareschwumm gerne behilflich.

  • Naturschutz

    Die Auenlandschaften entlang der Aare sind besonders sensible Öko-Systeme. Aus diesem Grund steht fast die gesamte Flusslandschaft zwischen Thun und Bern unter Naturschutz. Wir bitten alle, die sich auf in oder an der Aare aufhalten, Sorge zur Natur zu tragen, keinen Abfall liegenzulassen und die Tiere nicht unnötig zu stören.