The noise of crumpling paper

11. September 2019 ab 21:30 Uhr

Wie mag zerknülltes Papier klingen? Dies interessierte einst John Cage und nun das BlattWerk Quintett. Mit Robert Torche mischen sie Debussy auf. Und Arturo Corrales lässt das Geräuschhafte wachsen.

«But what about the noise of crumpling paper?» fragte John Cage 1985, als in Europa das Jahr der Musik gefeiert wurde. Cage hatte eher das Geräusch im Sinn, das entsteht, wenn man all die Notenblätter zerknüllen würde. Und er dachte auch an das klangliche Nebenprodukt, wenn Hans Arp seine «Papiers déchirés» herstellte. Das musste ihn interessieren. Früh schon hatte Cage Geräusche in die Musik eingebracht. Naheliegend, dass er das Geräusch zerknüllten und zerrissenen Papiers in einer Arp­Hommage nutzte.



Danach taucht das BlattWerk Quintett ins Universum des Klangkünstlers Robert Torche ein – mit Debussy im Gepäck. Im Remix werden dessen «Six épigraphes antiques» neu geschichtet (filigran) und verzerrt (rabiat); Synthesizer zaubern Bilder auf alte Röhrenfernseher; alten Instrumenten wird Leben eingehaucht: So wird mit den Augen gehört und den Ohren gesehen.



Der Genfer Komponist Arturo Corrales schliesslich erschafft in seinem Stück «MASSIV» einen Klangrausch, der durchaus zu Cages Ästhetik passt, denn «auch bei Cage wird der Klang von zerknitterndem Papier – aus nächster Nähe betrachtet – verstärkt und übertrieben. Mein Werk soll fast materiell, zum Greifen nah klingen und physisch spürbar werden.»