Die Räuber

Er neidet ihm das Erbe, das dem Erstgeborenen zusteht, neidet ihm seine Braut Amalia, die Liebe des Vaters, die alles verzeiht. Franz, der alles entbehrt, will Herr sein. Und es gelingt ihm, das Band zwischen dem Vater und Karl zu zerschneiden. Der alte Moor droht darüber zu sterben, Karl wird zum Räuber und Mörder, zum Gesetzlosen. Mit aller Kraft will er diejenigen bekämpfen, die ihn willkürlich und voller Kälte schutzlos gemacht haben. Karl kehrt seiner bürgerlichen Welt den Rücken und zieht in einen Krieg gegen das Establishment, er radikalisiert sich, wird zum „Terroristen“. Franz etabliert auf seine eigene Art ebenfalls den Terror zum Herrschaftsprinzip, wendet sich radikal von Innen gegen das System, in dem er lebt.

Wir erleben Outlaws, die, bis in die letzte Konsequenz hinein, alles um sich herum in ihren eigenen Abgrund ziehen und selbst verglühen. Zentrales Motiv der Figuren ist der Konflikt zwischen Verstand und Gefühl und ihr Verhältnis zu Gerechtigkeit, Gesetz, Moral und persönlicher Freiheit.

Das Neue Globe Theater widmet sich ganz bewusst einem deutschen Klassiker, schlägt mit Schiller eine Brücke zwischen Shakespeare und Brecht, und zeigt, wie sich Sturm und Drang mit epischer Dramaturgie und dem Prinzip Globe, der Spielweise Shakespeares, vereinen lässt.

Regie: Andreas Erfurth
Musikalische Leitung: Anton NIssel
Ausstattung: Ulrike Eisenreich
Dies ist eine Produktion des Neue Globe Theater

www.neuesglobetheater.de