Der 4. Juli 1954 geht für immer in die (Fussball-)Geschichte ein – an diesem Tag passierte im Stadion Wankdorf das «Wunder von Bern». Bei den Fussball-Weltmeisterschaften in der Schweiz gewinnt im Endspiel der «Underdog» Deutschland gegen den grossen Favoriten Ungarn.

Die Fussball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz war die Erste, an der Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wieder teilnehmen durfte. Ein entsprechend grosses Ereignis war dies dann auch für unsere nördlichen Nachbar:innen. Das deutsche Nationalteam lebte während der gesamten WM in Strandhotel Belvédère in Spiez am Thunersee und formte unter dem damaligen Trainer Sepp Herberger einen starken Teamzusammenhalt – heute bekannt als «der Geist von Spiez».

Beim Finalspiel am 4. Juli 1954 traten die auf dem Papier schwächeren Deutschen gegen die Überflieger Ungarn an. Ein anfängliches 2:0 für die Mannschaft aus Osteuropa wurde auf wundersame Weise und durch den starken Teamgedanken der Deutschen gekehrt und schlussendlich in ein 2:3 für Deutschland umgewandelt.

Neun Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelte sich durch dieses Fussballspiel wieder ein Selbstwertgefühl der Deutschen. Der Weltmeistertitel begünstigte die Identifikation vieler Westdeutscher mit der jungen Bundesrepublik. Heute gilt das «Wunder von Bern» als ein nationales Ereignis, das mit dem Fall der Berliner Mauer verglichen werden kann.

Das geschichtsträchtige Ereignis wurde 2003 vom deutschen Regisseur Sönke Wortmann verfilmt. Im Mittelpunkt des Films steht der Sieg der deutschen Nationalmannschaft über Ungarn. Darüber hinaus werden die Schwierigkeiten von heimgekehrten Kriegsgefangenen zu dieser Zeit beschrieben.

Für die Leseratten: Passend zum Film gibt’s das Buch von Christof Siemens.