#ilovebern – unterwegs mit Anna

Anna kennt die Bierhauptstadt besser als ihre eigene Hosentasche und verrät uns, wo es die kultigsten Bierlokale gibt, was sie alles über Hopfen und Malz weiss und wie sie überhaupt darauf gekommen ist, Biersommelière zu werden.

Anna Peyer ist Mitarbeiterin von Felsenau – der Brauerei mit Kultstatus – und als Biersommelière bei dub4you unter anderem für die Berner Biertour im Einsatz. In diesem Porträt lässt sie uns hinter die Kulissen der Bierhauptstadt schauen und verrät, warum sie sich in unserer Bierszene besonders wohl fühlt.

Ich liebe es, von Bar zu Bar zu «hoppen». Die Rathausgasse eignet sich wunderbar dafür. Hier bekommt man fast in jedem Restaurant und in jeder Bar ein gutes Bier.

Liebe Anna, was verbindest du mit Bier und was bedeutet «Bier trinken» für dich?

Bier trinken ist für mich etwas sehr Geselliges und das Spannende ist, dass man von super trivialen bis zu extrem luxuriösen Bieren frei wählen kann – die Vielfalt an Craft Beer in Bern ist riesig.

Und was ist so dein persönliches Ding?

Ich habe kein Lieblingsbier. In der Hängematte mag ich nicht dasselbe Bier, wie wenn ich in einer gemütlichen Runde mit anderen fachsimple. Manchmal trinke ich ein ganz einfaches Bier zur Erfrischung, manchmal nippe ich aber auch während zwei Stunden an einem speziellen Bier. Dazu kommt, dass gerade kleinere Brauereien gerne tüfteln. Deswegen ist kein Bier wie das andere, was einen auch ein bisschen lehrt, kein Lieblingsbier zu haben.

Welches Bier trinkst du denn, um dich zu erfrischen?

Im Sommer trinke ich am liebsten Sauerbier, die meistens Früchte enthalten – ohne, dass sie zu süss schmecken. Sie sind vom Geschmack her eher so «Rivella-süss» und haben einen relativ geringen Alkoholgehalt.

Wie bist du dazu gekommen, Biersommelière zu werden?

Ich bin eigentlich gelernte Baumalerin, hatte dann aber leider einen Berufsunfall und konnte meinen Job nicht mehr ausüben. In der Schweiz ist es relativ schwierig, als Quereinsteigerin Fuss zu fassen – ausser im Gastgewerbe, da nehmen sie einen mit offenen Armen, wenn man anpacken kann. Als ich dann im Gaskessel gearbeitet habe, hat mir ein Arbeitskollege von einem Freund erzählt, der eine Bar mit Spezialbierhandel eröffnet. So kam ich im Jahr 2011 zum Job im Erzbierschof. Ich dachte zuerst, dass ich ihn bei Fragen rund um die Arbeit an der Bar unterstützen würde, doch dem war nicht so: Er hat mir gleich einen Job angeboten, um mit Fachwissen Bier zu verkaufen und Kundinnen und Kunden kompetent zu beraten. Und weil die Leute gerne einen «Fötzel» sehen, habe ich dann die Ausbildung zur diplomierten Biersommelière gemacht.

Warum fühlst du dich als Biersommelière in Bern so wohl?

Es hat sehr viele kleine, coole «Beizli», die sich zum Teil mit ganzem Herzen voll dem Bier verschrieben haben. Aber auch in Restaurants, die einen anderen Fokus haben, findet man mittlerweile eine sehr schöne Bierauswahl.

Was liebst du an deinem Job am meisten?

Ich arbeite gerne mit Bier, weil ich in diesem Umfeld häufig offene, manchmal «kurlige» und meist interessante Menschen kennen lerne. Diese Begegnungen sind sehr wertvoll und geben mir viel. Daraus ist auch schon die eine oder andere Freundschaft entstanden. In diesem Business wird es zelebriert, dass man sich kennt und mag.

  • Fact

    Gewusst? In Bern wird fleissig getüftelt und gebraut, sogar in Hinterzimmern, Garagen und Waschküchen. Rund 200 Brauereien und Mikrobrauereien – so viele wie nirgendwo sonst in der Schweiz – sind im Kanton Bern registriert. Kein Wunder, gilt Bern als Bierhauptstadt.

Warum denkst du ist die Brauereidichte so hoch in Bern?

Dem Erzbierschof ist da sicher viel zuzuschreiben. Diese Berner Bar mit Spezialbierhandel war DER Treffpunkt für Brauerinnen und Brauer. Der ehemalige Besitzer, Anton Flückiger, hat sich tiefgründig mit dem Thema Bier auseinandergesetzt und war wohl der erste im Kanton Bern, der einen solchen Ort geschaffen hat. Als ich dort arbeiten durfte, öffnete sich für mich die wunderbare, weite Welt der fachkundigen Bierkultur. Durch den offenen Umgang untereinander, wollten immer mehr Leute selbst Bierbrauen und zur Community gehören. Ich bin sehr traurig, dass es den Erzbierschof nicht mehr gibt. Aber durch das, dass er das Ganze so vorangetrieben hat, profitieren wir in Bern heute von einer riesigen Biervielfalt.

Bern hat alles, ausser vielleicht das Meer – aber sonst ist es unglaublich vielseitig. Es hat Wasser, eine schöne Altstadt, die Berge, die Natur und natürlich die riesige Biervielfalt.

  • Fact

    Diese drei kultigen Szenenbars sind alle samt Teil der Berner Biertour, welche Anna jeweils als Guide begleitet.

Gemütlichkeit und Geselligkeit ist zentral, wenn’s um Bier geht – und da ist Bern halt nun mal Vorreiterin.

Annas Erlebnistipps

  • Fact

    Von Felsenau mag ich das Junkerbier sehr gerne. Das ist ein schönes «Spez» mit leichter Hopfennote.

In Bern kann man es auch mal gelassen nehmen: Wenn etwas heute nicht ist, ist es morgen – aber ohne, dass die Sache vergessen geht. Dieses Urvertrauen ist einmalig.

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