Daheim in Bern

Kein «Fübi» mit den Kollegen, kein «Käfele» am Sonntagnachmittag und keine gemeinsamen Trainingsstunden im Fitness. Momentan heisst es, zuhause bleiben und sich vor gefährlichen Keimen schützen – da fällt einem schnell mal die Decke auf den Kopf. Dank unseren 10 Tipps lässt es sich ein wenig besser daheim aushalten. #stayathome

#1 Berner Musik hören

Konzerte, Partys und Plattentaufen sind zwar abgesagt, doch das ist kein Grund, auf Berner Musik zu verzichten! Auf Spotify haben wir uns eine «Bern»-Playlist zusammengestellt, die wir nun rauf und runter hören. Um die musikalische Kleinkunstszene zu unterstützen (die Musikerinnen und Musiker müssen momentan auf ihre Gagen verzichten), kaufen wir unsere Lieblingsalben zusätzlich direkt auf den jeweiligen Webseiten. Wer die Beats seines Lieblings-DJs vermisst, schaut am besten auf der Webseite des Kapitels vorbei – hier gibt’s nämlich exklusive Mixtapes als «Quarantäne-Podcasts» zum Herunterladen. Die Aktion ist übrigens nicht nur eine gute Tat an alle Musik-Fans, sondern auch eine Rettungsaktion für das Kapitel. An alle, die sich sonst so vorbildlich beim Lebensmittel einkaufen zurückhalten – bei Musik ist Hamstern erlaubt!

Zu unserer Playlist

#2 Alte Wörter neu entdeckt

Zu allen Dingen, für die wir uns jetzt endlich mal Zeit nehmen, gehört auch «etwas neues lernen». Wie wär’s zum Beispiel mit einer Sprache? Wer sich nicht ans «Matteänglisch» wagt (was war das mit «ä Ligu Lehm» nochmal?), macht es so wie wir und erweitert seinen Wortschatz täglich um zwei bis drei (fast vergessene) «bärndütsche» Begriffe. Heute stehen «ä Guggerstütz» (ein Purzelbaum) und «es Himugüegeli» (ein Marienkäfer) auf der Liste. Für morgen müssen wir noch etwas im Wörterbuch stöbern… So viele lustige Begriffe, die einen das Grosi und den Ätti gleich ein Stück näherbringen. «Wemer iz scho nüm chöi umefagante u’s üs langsam fat afa aasoode, de weimer doch wenigschtens no öppis ds gugele ha.»

Zum Wörterbuch

#3 Berner Braukultur

YouTube wird langsam langweilig? Unsere «Biergeschichten» lassen sich wieder und wieder schauen! Welche Biere tragen die Namen von Exfreundinnen, wer liefert seine Harassen stets mit dem Velo aus und was unterscheidet Bier von Wein? Andrea, Peti und Alex erzählen aus ihren «Bier-Kästchen». Wir tauchen in die lokale Brauszene ein und stossen dabei mit einer malzig-kräftigen Lara an, die wir zum Glück noch im Kühlschrank hatten. Wem der Notvorrat an Berner Craft Bier bereits ausgegangen ist, bestellt sich beispielsweise beim Alten Tramdepot oder bei Oberbottiger Kurbelbräu Nachschub.

Auf die «Biergeschichten» – Proscht!

#4 Ab in die Küche!

Kochlöffel geschwungen und Öfen vorgeheizt: wir liefern Inspiration zum Geniessen! Denn mit Kochen beschäftigen wir uns nicht nur selbst; falls das Gericht gelingt, machen wir auch unseren Mitmenschen (natürlich aus zwei Metern Distanz) eine kleine Freude. Welcher Punkt heute von der «wollte ich schon lange ausprobieren»-Liste abgehakt werden soll? Eine Spezialität aus dem Emmental. Gewusst, dass das Rezept für die legendären «Merängge» kinderleicht ist – und dazu erst noch nur drei Zutaten (nämlich Eiweiss, Zucker und eine Prise Salz) benötigt werden? Dazu gibt’s eine Kugel Glace, die noch im Gefrierfach liegt und ein schönes Häubchen «Nidle» – et voilà, schon ist der Tag im wahrsten Sinne des Wortes versüsst. Übrigens, wem die Challenge als zu gross erscheint oder sein eigenes Schaumgebäck-Meisterwerk mit demjenigen der Profis vergleichen möchte: Auf der Website des Restaurants Kemmeribodenbad – die Macher der wohl besten und berühmtesten «Merängge» der Welt – gibt’s Gutscheine für den «Merängge»-Genuss. Nach der #stayhome-Zeit, versteht sich.

Zum Rezept

#5 Das Museum für zuhause

Es ist die Zeit der Lieferservices! Nicht nur der Bäcker, die Gemüsehändlerin vom Märit und das Quartier-Lokal bringen ihre Waren direkt nach Hause, auch das Museum für Kommunikation versorgt uns bestens. Dienstags bis freitags, jeweils um 13:30 Uhr liefert es per Facebook-Livestream geistige Nahrung direkt ins Wohnzimmer. Und wie wir das vom MfK gewohnt sind, heisst es auch jetzt nicht nur still vor dem Bildschirm sitzen und zuschauen: es soll diskutiert werden, wir dürfen Fragen stellen – und sogar Wünsche für das Thema des nächsten Tages abgeben. In diesen Tagen tut ein bisschen Kultur doch einfach gut!

Hier einschalten

#6 Die Spielkiste auspacken

Wir sind ganz süchtig danach – das Kartenspiel Tichu hat uns mit seinen Drachen, Hunden und Bomben (wieder) in seinen Bann gezogen! Gewusst, dass das Spiel eine Abwandlung des, man könnte schon fast sagen, «chinesischen Jass» ist und vom Berner Spielemacher Urs Hostettler erfunden wurde? Wem das alles nichts sagt und die Karten nun leider auch nicht im Laden kaufen kann, keine Sorge: Das Spiel ist auch als mobile Version im App-Store erhältlich. Und an alle, die sich als Brettspiel-Fans benachteiligt fühlen: auch für euch haben wir natürlich einen Tipp aus Bern! Wie wär’s mit der berndeutschen Version von Monopoly? Diese kann unkompliziert und einfach über unseren Webshop nach Hause bestellt werden. Wie Monopoly geht, müssen wie ja wohl nicht erklären, oder?

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#7 Ab in den Lesesessel

Mindestens die Hälfte aller Bücher, die im Regal stehen, sind ungelesen. Übergangen und auf später verschoben... Zeit, den ständig wachsenden Bücherstapel endlich abzuarbeiten! All jenen, die keines der zuhause wartenden Bücher «gluschtet», empfehlen wir «Berner Bärendreck» von Stefan Haenni. Ein am Thunersee in die Luft gesprengtes Wohnmobil, zu hohe Lebensversicherungen, Privatdetektive und die Berner Kunstszene, in der nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Spannung ist mit diesem Buch garantiert. Und noch etwas: Das Reportagen-Magazin gräbt ab sofort jeden Tag einen Text aus dem grossen Archiv aus und stellt ihn kostenlos auf der Webseite reportagen.com zur Verfügung. Gewusst, dass beim Lesen nicht nur die Zeit schneller vergeht, sondern nebenbei auch die Kreativität gesteigert und Stress abgebaut wird? Eine ideale Beschäftigung mit positivem Nebeneffekt!

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#8 Bern aus sicherer Distanz bestaunen

Die Gassen der Altstadt, die Aussicht vom Münster auf die vielen kleinen Dachterrassen, der Botanische Garten und die Münsterplattform… Hach, wie schön ist Bern! Solange wir unsere Lieblingsstadt nicht vor Ort geniessen können, erfreuen wir uns an schönen Bildern, betrachten die blühenden Kirschbäume im Rosengarten durch die Webcam, träumen von der Aussicht auf dem Gurten, die uns jedes Mal wieder beeindruckt, von den Bären, die im BärenPark spielen, und vom plätschernden Geräusch der vorbeiziehenden Aare. Die Wall des «I love Bern»-Instagram-Profils haben wir schon ‘zig Mal durchgescrollt – und doch wird es uns bei den wunderschönen Bern-Bildern immer wieder von neuem warm ums Herz.

Von Bern träumen

#9 Bern zum Ausmalen

Wer hat sich schon lange vorgenommen, sich endlich wiedermal Zeit zu nehmen zum Malen, Basteln oder Zeichnen, es dann aber doch nicht gemacht und ist stattdessen auf einen Einkaufsbummel durch die Stadt oder zum «Käfele» ins Restaurant gegangen? Jetzt, wo wir ohnehin zu Hause sind, verwandeln wir das Wohnzimmer kurzerhand in ein Atelier und beginnen mit den kreativen Projekten. Unser Tipp für Einsteigerinnen und Vorsichtige, die sich langsam an die Kreativität herantasten möchten: Einfach mal Bern ausmalen! Die Vorlage eignet sich übrigens auch hervorragend zur Beschäftigung von gelangweilten Kindern.

Zur Malvorlage

#10 Film-Tipp aus Bern

Die Netflix-Mediathek ist längst abgegrast, die Lieblingsserie bereits zum zweiten Mal durchgeschaut? Dann ist diese Filmperle aus Bern genau das Richtige! Auf «Bärndütsch» und Französisch spielt die melancholische Komödie «TINOU» in Bern und Afrika, in schwarz-weiss und in Farbe, zwischen Träumen und dem Tod. Der Berner Regisseur Res Balzli erzählt die Geschichte zweier schrulliger Charaktere, Berner Stammtisch-Originale, die auf der Suche nach einem verlorenen Sohn immer wieder auf ihre Heimatstadt treffen. Sei es in Form von Endo Anaconda als Küchenchef oder wenn in Afrika ein verräterisch «Scharlachrot»-ähnliches Lied aus den Lautsprechern klingt. Ein Film, der nicht nur für ein unterhaltsames Abendprogramm sorgt, sondern auch zum Nachdenken anregt.

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