Russisch-orthodoxer Gesang

Über die untergeordnete Rolle der Zeit
Die orthodoxe Kirchenmusik steht ganz im Dienste der Liturgie: Indem sie sich ihr unterordnet, entsteht so paradox dies auf den ersten Blick auch tönen mag eine gegenseitige Abhängigkeit. Dem Gesang (in der orth...

Über die untergeordnete Rolle der Zeit
Die orthodoxe Kirchenmusik steht ganz im Dienste der Liturgie: Indem sie sich ihr unterordnet, entsteht so paradox dies auf den ersten Blick auch tönen mag eine gegenseitige Abhängigkeit. Dem Gesang (in der orth. Liturgie sind keine Instrumente erlaubt) wird eine zentrale Rolle zugeteilt: Ohne Gesang kann kein Gottesdienst gefeiert werden. Ein reiner Wortgottesdienst ist undenkbar.
Russisch-orthodoxe Musik weist über weite Strecken introvertierten, meditativen Charakter auf, viele dieser Gesänge sind gesungene Gebete. Daneben aber finden sich immer wieder Passagen von ungebändigtem Jubel und einer ausgelassenen Freude, wie wir sie aus der uns vertrauten Kirchenmusik kaum kennen.
Bei der Arbeit an dieser Musik, bei der Annäherung an das Geheimnis dieser Musik haben die Chorsängerinnen und -sänger manche Klippe zu meistern (oder mindestens zu umschiffen). Man denke beispielsweise an die Schwierigkeiten der kirchenslawischen Sprache. Und dann erst noch das Auswendiglernen! Aber sehr schnell wird klar: In dieser Musik lassen sich unvergessliche Momente erleben, in denen die Welt zu Klang wird, Augenblicke, die nicht aus Sekunden und Minuten bestehen eben jene «Sternsekunden», in denen Töne und Stille zu Musik werden.

Zu Gast bei Pro Arte: der Chor viril Ligia Grischa
Der grosse Männerchor aus der Surselva ist in erster Linie wichtiger Botschafter des romanischen Liedgutes. Er wurde im Jahre 1852 mit dem Ziel gegründet, den romanischen Männergesang zu fördern und bei den grossen Gesangsfesten zu repräsentieren. Dies hat die Ligia Grischa, wie der Chor für gewöhnlich genannt wird, regelmässig getan: erstmals am Eidgenössischen Sängerfest 1862 in Chur, letztmals am Schweizerischen Gesangsfest 2015 in Meiringen.
Die Ligia Grischa war von Anfang an ein Regionalchor. Er sah und sieht sich nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu den zahlreichen Dorfchören in der Surselva. Deshalb singen auch vieleSänger in ihrem eigenen Dorfchor mit. Und deshalb probt die Ligia Grischa auch nicht an einem Wochentag: Jeden zweiten Sonntagabend zwischen Oktober und Mai kommen die 70 Sänger aus der ganzen Surselva und dem Raum Chur in Ilanz zusammen, um während dreier Stunden das romanische Liedgut von gestern und heute zu pflegen. Zudem bietet die Ligia Grischa ihren Sängern eine Plattform, anspruchsvolle Kompositionen, die die Möglichkeiten eines Dorfchores sprengen, kennenzulernen und aufzuführen.

Türöffnung: 16:00 Uhr
Beginn: 17:00 Uhr
Ende: 18:30 Uhr

Altersbeschränkung: Keine.

Rollstuhlplätze: Rollstuhlplätze werden ausschliesslich über den Veranstalter unter der Telefonnummer 031 751 17 21 verkauft.

Weitere Informationen:
www.proartechor.ch
(iot)