Rauschen zensiert

12. September 2019 ab 17:00 Uhr

Richtig rauschen will gelernt sein. 120 Schüler*innen führen als Abschluss eines Vermittlungsprojekts einen Kommentar zu Peter Ablingers «Parker Notch» auf.

Man nehme eine Aufnahme von Charlie Parker und schicke das Jazzstück durch einen «notch filter» von 200–1100 Hz, wodurch sämtliche Grundtöne von Parkers Solo entfernt werden. Man spiele eine Transkription von Parkers Solo live zur gefilterten Aufnahme, werde dabei aber fast gänzlich von einem statischen Rauschen übertönt, welches der Komponist aus der Gesamtheit der Frequenzen in Parkers Stück gewonnen hat. So funktioniert die Komposition «Parker Notch» des österreichischen Komponisten und Klangkünstlers Peter Ablinger, einem Spezialisten für die Vielfalt des Rauschens.



Von ihm haben sich Tim Reichen und Mirco Huser inspirieren lassen. Mit rund 120 Schüler*innen experimentieren die beiden während der Wochen vor dem Festival in einer Art Klang­ und Geräuschlabor. Alltägliche Gegenstände werden zu berauschenden Instrumenten. Wie vermischen sie sich, wie beeinflussen sie einander? Löschen die einen die anderen aus, und übertönen sie gar Ablingers Rauschen? «Es gibt Personen, die nicht wissen, dass man mit Alltagsgegenständen, geschweige denn mit Rauschen Musik machen kann. Wir wollen die Wahrnehmung für diese Klänge schärfen sowie dazu anregen, Musik aus einer anderen Perspektive zu betrachten.» Diese Auseinandersetzung mit Rauschen mündet in einem stündigen Konzert.