«La Bohème» von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica am Konzert Theater Bern

Der südafrikanischen Regisseur Matthew Wild inszeniert wieder am Konzert Theater Bern ein Meisterwerk des Musiktheaters: Puccinis «La Bohème», die zu Recht als seine beste Oper gilt. Die Darstellung des Künstlerlebens im Paris des frühen 19. Jahrhunderts gelang ihm so schonungslos und mitfühlend, dass das Publikum der Uraufführung von der tiefgründigen Zeichnung von Rodolfo, Mimì und ihren Freunden derart hingerissen war, dass es sich nach dem letzten Vorhang weigerte, das Opernhaus zu verlassen…

La Bohème
Szenen aus Henri Murges La vie de Bohème in vier Bildern Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Ein Coup gelang dem südafrikanischen Regisseur Matthew Wild in der letzten Saison mit Mozarts Don Giovanni. Sein luzides Motiv des ewigen Spielers traf den Kern dieser Opera buffa und ermöglichte dem Ensemble einen «beeindruckenden Leistungsausweis» (Der Bund).
Nun wagt sich Wild an ein weiteres Meisterwerk des Musiktheaters: Puccinis La Bohème, die zu Recht als dessen beste Oper gilt. Die Darstellung des Künstlerlebens im Paris des frühen 19. Jahrhunderts gelang ihm so schonungslos und mitfühlend, dass das Publikum der Uraufführung von der tiefgründigen Zeichnung von Rodolfo, Mimì und ihren Freunden derart hingerissen war, dass es sich nach dem letzten Vorhang weigerte, das Opernhaus zu verlassen.
Selbst aus einer Musikerfamilie stammend, war Puccini das Leben der Bohème alles andere als fremd; noch in späteren Jahren des Erfolgs gründete er mit Freunden einen Club namens La Bohème und liess in dessen Satzung festhalten, Klugheit sei dort nur ausnahmsweise gestattet, ehrliches Kartenspiel sowie Stille dagegen strengstens verboten.

«Das raffinierte Modernisierungskonzept von Matthew Wild überzeugt auf der ganzen Linie.»
So viel vorweg: Die Premiere wird zum Riesenerfolg.
Matthew Wilds Modernisierung entstellt das Original nicht, sondern legt tiefere Schichten frei. (…) Wild hat viel gewagt und viel gewonnen.

Stimmschön und ausgeflippt im Spiel: Todd Boyce. Expressiv und herrlich verwandelbar: Michal Marold. Sonor, mit natürlicher Bühnenpräsenz: Peter Lodahl. Eine Art John Lennon mit hinreissend tiefgründigem Bass: Young Kwon. Die quirlige Orsolya Nyakas ist als Musetta eine Traumbesetzung. Die arme, schwindsüchtige Blumenstickerin wird von Evgenia Grekova mit erschütternder Sachlichkeit und flammender Stimme entwickelt.“
Der Bund, Marianne Mühlemann, 26.11.2018

«Regisseur Wild kann auf ein starkes Gesangsensemble zählen.»
Berner Zeitung, Maria Künzli, 26.11.2018

«Seit Evgenia Grekova in Bern ist, zeichnet sie sich durch eine Wahrheit des Spiels aus, die über den bei Sängern üblichen Rahmen hinausgeht.»

Das Ensemble, welches Operndirektor Xavier Zuber vor vier Jahren zusammengestellt hat, ist durch eine Vielfalt hochkarätiger Produktionen in der stimmlich und darstellerisch makellosen Wiedergabe von Menschen mittlerweile so geübt, dass die «Bohème" den Ruf des Berner Musiktheaters als Opernhaus ersten Ranges einmal mehr bestätigt.»
Stimme der Kritik, Michel Schaer, 26.11.2018