Geld und Geist

Gotthelf schildert zwei Familien, deren Harmonie im Widerstreit von Geld und Geist zerrieben wird. Nachdem auf dem Liebiwil wieder Friede einkehrt, bekommt Resli doch sein Annemareili vom Dorngrüt, obwohl es der Vater einem Reichen versprochen hatte.

Auf dem Liebiwilhof, wo Christen und Änneli mit ihren Söhnen Resli und Christeli und der Tochter Annelisi als friedliche Bauernfamilie zusammenleben, schlägt auf einmal die Harmonie in Gehässigkeit um. Deshalb, weil sich der Liebiwilbauer vom listigen Dorfschreiber überreden lässt, mit Mündelgeldern zu spekulieren. Die so veruntreuten 5000 Franken gehen verloren, und Christen kann der Gemeinde den Schaden aus seiner Tasche nicht erstatten. Mit der Eintracht ist es jetzt vorbei; ein böses Wort gibt das andere, man lebt sich immer mehr auseinander.

Christen kontert Ännelis Entrüstung und Groll mit grimmigen Vorwürfen: Seine Frau sei zu mildtätig gegenüber den Armen und werfe das Geld zum Fenster hinaus. Die Stimmung schlägt erst wieder um, und man kann wieder zusammen beten nach einem Kirchgang der Bäuerin in der Pfingstzeit, bei dem ihr die Predigt den Weg weist, um den ersten Schritt zu tun zu Vergebung und Versöhnung.

In der Pfingstnacht geht in der Nähe ein Hof in Flammen auf, und Resli rückt zum Helfen beim Löschen aus. Dabei trifft er auf Annemareili, die Bauerntochter vom Dorngrüt, die er schon kennt: Sie hat sich einmal nach einem Tanzabend im Dorf für ihn gewehrt und um ihn gekümmert, nachdem ihn Hergelaufene in eine Prügelei verwickelt haben. Die damals aufgekeimte Liebe, wenig später mit einem Liebespfand besiegelt bei einem Treffen in einem abgelegenen Bädli, passt Annemareilis herzlosem und geldgierigem Vater nicht; er hat die Tochter schon dem verwitweten Kellerjoggi versprochen.

Doch ungelegen kommt dem Dorngrüter Reslis Werbung um Annemareili nicht; denn so steigt der Preis für die begehrte Braut. Zu Gast auf Liebiwil, stellt er eine Forderung, die dort nicht erfüllt werden kann. Rat weiss auch die Dorngrütmutter nicht. Aufgebracht ob Annemareilis Weigerung, den reichen Alten zu heiraten, verfolgt der tobende Vater die in der Verzweiflung auf den Heuboden der Scheune flüchtende Tochter, stürzt dabei von der Bühne und kommt ums Leben.

Als bald darauf die Liebiwilmutter schwerkrank im Sterben liegt, holt Christeli Annemareili vom Dorngrüt auf den Liebiwilhof, damit sie hier der Mutter Stelle übernehme. Änneli erlebt vor dem letzten Einschlafen noch, wie Resli und Annemareili sich finden.