Den Schmerz der Wahrheit lindern: Besuch im Demenzdorf

Auf der «Expedition Wahrheit» des Stapferhauses erfahren Sie alles über das geplante Demenzdorf in Wiedslisbach. Wie weit darf man bei der Inszenierung von Realität gehen, um Leid zu lindern?

In Wiedlisbach ist das erste Demenzdorf der Schweiz in Planung. WGs für schwer Demenzkranke sind bereits im Testbetrieb, 2020 beginnt der Bau der ersten Etappe des Dorfs. Vorbild sind Projekte aus Holland und den USA, die radikale Schritte gehen. Um Demenzkranken ein möglichst schmerzfreies Leben zu ermöglichen, erschaffen sie künstliche Welten: Alles sieht aus, als wäre die Zeit vor fünfzig Jahren stehen geblieben, im Fernsehen laufen Sendungen aus dieser Zeit. Es gibt Bushaltestellen, an denen nie ein Bus hält, und Supermärkte, in denen man nicht bezahlen muss. Es gibt Reisebüros für fiktive Ausflüge und Alterswohnungen, die je nach sozialer Herkunft unterschiedlich möbliert sind.

Wie weit darf man bei der Inszenierung von Realität gehen, um Leid zu lindern? Für Urs Lüthi, Direktor der Dahlia Alters- und Pflegeheime, ist das noch offen. Auf einem Rundgang erfahren wir, wie das Demenzdorf funktionieren soll – und im Gespräch mehr darüber, wie viel Lüge und Wahrheit es für ein würdevolles Leben braucht.

Urs Lüthi ist Direktor der dahlia oberaargau ag mit fünf Alters- und Pflegeheimen an unterschiedlichen Standorten. In Wiedlisbach baut er das erste Demenzdorf der Schweiz.

Die Platzzahl ist beschränkt, Anmeldung erforderlich.