Anna Politkowskaja – eine nicht umerziehbare Frau

Von SophiasSpiel. Der Kampf einer russischen Reporterin und Menschenrechtsaktivistin gegen staatliche Willkür und für die Meinungs- und Pressefreiheit.

Text: Stefano Massini. Spiel: Kornelia Lüdorff. Regie: Jennifer Whigham. Bühne: Janine Fischer. Kostüm: Milena Hermes. Dramaturgie: Michael Gmaj. Regieassistenz/Technik: Myrtha Bonderer. Fotos: Annette Boutellier.

Sie war da, als andere wegschauten. Sie stellte Fragen, als es ratsamer schien zu schweigen. Die russisch-amerikanische Journalistin Anna Politkowskaja (1958–2006) war eine der furchtlosesten Reporterinnen und Menschenrechtsaktivistinnen Russlands. Als Kriegsberichtserstatterin in Tschetschenien brachte sie durch ihre Reportagen über Verbrechen der russischen Armee - Korruption, Folter und paramilitärische Kriegsführung - die russische Regierung gegen sich auf und wurde zur „Nestbeschmutzerin“ und „Feindin des russischen Volkes“ erkärt. Nach einem Giftgasanschlag und mehreren Morddrohungen wurde Politkowskaja im Treppenhaus ihrer Moskauer Wohnung umgebracht – am Geburtstag des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Der Monolog spiegelt Politkowskajas Kampf gegen staatliche Willkür, ihre Zweifel und die Gewissheit, dass „Propaganda gegen den Staat bestraft wird. Mit dem Tod. Punkt.“
Das Stück von Stefano, geschrieben ein Jahr nach ihrem Tod, ist ein Plädoyer für die Meinungs- und Pressefreiheit.