STELLUNGNAHME DES VERWALTUNGSRATES
Anfang Jahr hat der Verwaltungsrat von Bern Welcome beschlossen, sich vom Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Martin Bachofner, zu trennen. Diesen sachlich begründeten Entscheid, wonach das Arbeitsverhältnis aufzulösen sei, hat der neunköpfige Verwaltungsrat am 14. Januar 2019 einstimmig gefällt. Der Prozess war in jeglicher Hinsicht korrekt und die Rechte des ehemaligen Geschäftsführers wurden in allen Phasen geachtet. Der Verwaltungsrat ist vor diesem Hintergrund irritiert über die Art und Weise, wie bis in die Politik gezielt Gerüchte und falsche Vorwürfe gestreut werden, welche darauf gerichtet sind, die Kündigung in Frage zu stellen und Bern Welcome nachhaltig zu schaden. Dieses Vorgehen ist aus Sicht des Verwaltungsrates unverantwortlich. Die stadträtliche Begleitgruppe wurde gestern umfassend informiert.
Bern Welcome hat sich bei seiner Gründung im Sommer 2017 klare Entwicklungsziele gesetzt und ist seinen Trägern diesbezüglich auch Rechenschaft schuldig. Nach einer Startphase hat der Verwaltungsrat eine Standortbestimmung vorgenommen und ist dabei zum Schluss gelangt, dass eine Trennung vom Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Martin Bachofner, unerlässlich ist. Der Grund waren unterschiedliche Auffassungen über den Aufbau und die Führung der Organisation sowie über die Einbindung der unter dem Dach von Bern Welcome zusammengefassten verschiedenen Interessen und Bedürfnisse.
Verwaltungsrat musste handeln – Kommunikation zum Schutz des Arbeitnehmers zurückhaltend
Von Gesetzes wegen hat der Verwaltungsrat die Oberaufsicht über die Geschäftsleitung. Ihm obliegen insbesondere die Ernennung und Abberufung der Geschäftsleitung. Es ist die Pflicht des Verwaltungsrates einzugreifen, wenn er begründete Zweifel daran hat, ob die operative Leitung ihren Aufgaben gewachsen ist. Der neunköpfige Verwaltungsrat mit Vertretern aus der städtischen Politik, dem Tourismus, der Hotellerie, der Gastronomie, dem Gewerbe, dem Eventbereich und der Wirtschaft verfügte das notwendige Wissen und die Fakten, um bei der Auflösung des Anstellungsverhältnisses einen sachlich begründeten Entscheid zu fällen. Dass der Betroffene selbst die Gründe nicht akzeptieren kann, nimmt der Verwaltungsrat zur Kenntnis. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass für den Verwaltungsrat die Trennung notwendig war.
Keine Fürsorgepflichten gegenüber dem Arbeitnehmer verletzt
Dem Entscheid des Verwaltungsrates waren mehrere eingehende Gespräche vorausgegangen. Der Verwaltungsrat hatte mit dem Einverständnis von Herrn Bachofner eigens einen Verwaltungsrats-Ausschuss mit drei Mitgliedern eingesetzt und mehrmals längere Diskussionen mit ihm geführt. Auch der Gesamtverwaltungsrat hatte sich mehrfach mit dem Geschäft befasst. Dieser Prozess ist von Herrn Bachofner weder schriftlich noch mündlich beanstandet worden. Die Gespräche haben sich nicht um Schuldfragen, sondern einzig und allein darum gedreht, ob es ein gemeinsames Verständnis in Bezug auf die Bewältigung der anstehenden Herausforderungen gibt. Die Trennung war ausschliesslich sachlich begründet und hatte vor allem nichts mit seinem krankheitsbedingten Ausfall zu tun. Auch wurden die Fürsorgepflichten stets gewahrt. Die Auflösung des Arbeitsverhältnisses weist insbesondere keinerlei Aspekte eines «Mobbingfalls» auf, wie fälschlicherweise und ohne Belege kolportiert wurde. Die Verhandlungen über eine einvernehmliche Auflösung des Arbeitsverhältnisses scheiterten in erster Linie an finanziellen Forderungen, die Bern Welcome weder erfüllen konnte noch wollte.
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung – Zusammenarbeit nach gängigen Grundsätzen
Die Zusammenarbeit des Verwaltungsrates mit der Geschäftsleitung entsprach und entspricht den gängigen Regeln der Unternehmensführung. Es gab zu keinem Zeitpunkt eine Vermischung zwischen der strategischen und der operativen Ebene. Dass von Seiten Verwaltungsrat ein Delegierter bestimmt worden war, ist in Start-up- und Changesituationen nicht nur üblich, sondern auch sinnvoll. Marcel Brülhart hatte sich auf Wunsch der Gründungsmitglieder bereit erklärt, für 12 bis 18 Monate diese Delegiertenfunktion zu übernehmen, um den Aufbau von Bern Welcome zu unterstützen. Dies vor dem Hintergrund, dass er zusammen mit den Beteiligten von Beginn weg massgebend an der Vision, den Projektarbeiten und der Gründung von Bern Welcome beteiligt war. Er hat diese Zusatzfunktion mit Zurückhaltung ausgeübt und im Wesentlichen bei den Themen «neuer Leistungsvertrag», «Reportagen Festival» und «Einführung Budgetprozess» mitgearbeitet. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall des Vorsitzenden der Geschäftsleitung im September 2018 hat er punktuell zusätzliche Unterstützung geleistet.
Einbindung Gesamtgewerbe/BERNcity
Eines der zentralen Elemente von Bern Welcome ist die Einbindung des Gesamtgewerbes und der Innenstadtleiste in die Aktivitäten von Bern Welcome (BERNcity war in der vormaligen Organisation Bern Tourismus nicht vertreten). Bern Welcome ist denn auch nicht mehr eine reine Tourismusorganisation, sondern tendiert zu einer umfassenden Standortorganisation mit dem Ziel, alle wesentlichen Akteure unter einem Dach zusammenzuführen und die Interessen der Bevölkerung zu berücksichtigen.
Der Direktor von BERNcity, Sven Gubler, hatte sich auf ausdrücklichen Wunsch des Verwaltungsrates im Dienste der Sache bereit erklärt, für eine Anfangszeit die rasche Integration des Gesamtgewerbes und der Innenstadtleiste zu unterstützen, indem er direkt und für eine beschränkte Zeit in die Geschäftsleitung von Bern Welcome Einsitz nimmt.
Der Verwaltungsrat ist Sven Gubler dankbar dafür, dass er sich nach dem krankheitsbedingten Ausfall des Vorsitzenden der Geschäftsleitung im September 2018 bereit erklärt hatte, die interimistische Leitung zu übernehmen. Damit war garantiert, dass Bern Welcome den operativen Betrieb aufrechterhalten und sich weiterentwickeln konnte.
Gemeinderat und stadträtliche Begleitgruppe umfassend informiert
Der Verwaltungsrat von Bern Welcome verwehrt sich gegen die unsachlichen Vorwürfe, die von Einzelpersonen bis in die Politik hineingetragen wurden. Dieses Vorgehen widerspricht der rechtlichen Korrektheit und den Prinzipien von Fairness und Aufrichtigkeit nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Was die Kommunikation gegenüber der Öffentlichkeit angeht, war und ist es für den Verwaltungsrat wichtig, die gebotene Sachlichkeit und Zurückhaltung walten zu lassen – gerade auch zum Schutz des ehemaligen Arbeitnehmers. Die Hintergründe der Trennung wurden gestern der stadträtlichen Begleitgruppe von Seiten des Verwaltungsrats ausführlich dargelegt. Der Gesamtgemeinderat war bereits im Januar informiert worden.
Realisierung eines Pionierprojekts
Als eine der ersten Städte in Europa ist es mit dem Projekt Bern Welcome gelungen, alle wesentlichen Akteure in den Bereichen Standortpromotion, Tourismus und Innenaktivitäten zusammenzuführen. Der dauerhafte Ausgleich der Interessen, die Nachhaltigkeit der Aktivitäten und die Berücksichtigung der Anliegen der Bevölkerung sind ein ambitiöses und anspruchsvolles Vorhaben im Gesamtinteresse der Stadt und Region Bern. Der Verwaltungsrat setzt alles daran, die Zusammenarbeit unter den beteiligten Akteuren kontinuierlich zu verbessern und die neue Strategie, welche auch politisch auf breite Unterstützung zählen darf, konsequent umzusetzen. Er dankt allen Mitarbeitenden von Bern Welcome für das grosse Engagement.
Der Verwaltungsrat von Bern Welcome
Für weitere Auskünfte stehen Ihnen im Namen des Verwaltungsrates zur Verfügung:
- Marcel Brülhart, Verwaltungsratspräsident Bern Welcome
- Kurt Schär, Vizepräsident Verwaltungsrat Bern Welcome
via Medienstelle Bern Welcome, +41 (0)31 328 12 42 oder corinne.gerber@bern.com