Zytglogge (Zeitglockenturm)

Die charakteristischen Berner Strassen, Gässchen und Bauten erzählen spannende Geschichten und mitten drin, in der Unteren Altstadt, erhebt sich eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt: der Zytglogge (Zeitglockenturm). Einst Stadttor, zieht der Uhrenturm Schaulustige aus aller Welt an.

Zur vollen Stunde versammeln sich jeweils zahlreiche Menschen vor dem Zytglogge (Zeitglockenturm) und verfolgen das einzigartige Schauspiel, das sich in der Berner Altstadt zu diesem Zeitpunkt ereignet. Das Figurenspiel mit dem Bärenzug, dem Narren, dem goldenen Hahn und Chronos – dem Gott der Zeit – begeistert Gross und Klein von nah und fern.

Im Inneren des Turmes scheint die Zeit hingegen völlig still zu stehen: Mittelalterliche Mechanik, dicke Steinmauern und massives Holzgebälk nehmen Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise in die Vergangenheit.

Wer die rund 130 Stufen im Inneren des Gebäudes erklimmt, wird mit einem atemberaubenden Ausblick über das UNESCO-Weltkulturerbe, dessen Dächer, Terrassen und Gässchen belohnt. Bei guter Sicht reicht das Panorama bis zu den Gipfeln des Berner Oberlands.

  • Informationen
    Durchführung ganzjährig*
    Dauer 60 Minuten
    Beginn 14:15 Uhr
    Einzelpreise CHF 20.00 Erwachsene
    CHF 10.00 Kinder (6–16 Jahre)
    CHF 18.00 AHV/Studenten
    Gruppenpreis CHF 250.00 pro Gruppe
    Sprachen DE / FR / EN**
    Treffpunkt Zytglogge (Zeitglockenturm), Seite Kramgasse
    Bemerkungen Max. 19 Personen pro Gruppe (bei öffentlichen und privaten Führungen)***

    *Durchführung: 1. April bis 31.Oktober täglich, 1.November bis 31. März jeweils samstags, 26. Dezember bis 31. Dezember täglich. Die Führung ist jederzeit für private Gruppen oder Einzelpersonen (max. 20 Personen pro Stadtführer) buchbar. Verkauf und Beratung unter +41 31 328 12 12 oder via citytours@bern.com.

    **Bei privaten Führungen ist die Durchführung in weiteren Sprachen möglich (DE / EN / FR / IT / ES / RU / KR / CN / JP).

    ***Aus feuerpolizeilichen Gründen und den Brandschutzvorschriften VKF sind maximal 19+1 Personen im Zytglogge zugelassen. Die vorgängige Reservation wird aufgrund der begrenzen Teilnehmerzahl empfohlen. Führungen können hier oder unter +41 31 328 12 12 gebucht werden.

Von Gefängnissen, Stadtbränden und astronomischen Kalenderuhren

Die astronomische Kalenderuhr aus dem Jahr 1530
  • Fact

    Vom Wehrturm zum Gefängnis über Hoch- und Feuerwacht und schliesslich zum Uhrenturm: Das Wahrzeichen hat im Laufe der Zeit verschiedene Aufgaben für die Stadt Bern erfüllt und dabei stets eine wichtige Funktion übernommen.

Da Bern stetig wuchs und sich so die Stadtgrenzen ausdehnten, rückte der damalige Wehrturm automatisch immer mehr ins Zentrum der Stadt. Nach einem verheerenden Brand im Jahre 1405 erhielt das Gebäude nach dem Wiederaufbau eine neue Aufgabe: Als Uhrenturm sollte der Zytglogge (Zeitglockenturm) ab sofort den Berner und Bernerinnen die Zeit verkünden. Als Hauptuhr hätte ihr Standort nicht zentraler sein können und von nun an richteten sich die Einheimischen nach ihrem Stundenschlag.

Auch in anderen Belangen war der Turm das massgebende Gebäude der Bundesstadt: So wurden beispielsweise vom Zytglogge (Zeitglockenturm) aus die Wegstunden gemessen, welche auf den Stundensteinen der Kantonsstrassen vermerkt sind. Auch die Längenmasse Elle und Klafter – diese sind übrigens noch heute im Tordurchgang als Meter und Doppelmeter angebracht – dienten als Richtwert und zur öffentlichen Kontrolle.

Eine besondere Bekanntheit geniesst der Turm durch das Astrolabium – eine astronomische Kalenderuhr – und dem Spielwerk aus dem Jahr 1530.

Kurz vor dem Stundenwechsel kündigt nämlich der krähende Hahn ein wunderbares Figurenspiel an: Bären tanzen ihre stündlichen Runden, ein Narr läutet entsprechend seinem Wesenszug absichtlich die Stunde zu früh ein, die Viertelstundenschläge ertönen vom Turm herab und Chronos, der Gott der Zeit, dreht seine Sanduhr um. Die goldene Figur von Hans von Thann schlägt schliesslich die Stundenglocke, dies natürlich im Takt mit Chronos’ schwingendem Zepter.

Etwas langsamer aber genauso präzise ziehen die Zeiger des Astrolabiums ihre Runden: Kunstvoll ragen die Scheiben der astronomischen Kalenderuhr über dem Tordurchgang des Zytglogge (Zeitglockenturmes). Die teils fixen und teils drehenden Sphären sind ein exaktes Abbild der Gestirne mit der Erde in ihrem Zentrum. Sonne, Mond und Sterne umkreisen unseren Planeten in den Bahnen, wie wir sie von der Erde aus wahrnehmen.

Die komplexe Darstellung der nördlichen Hemisphäre zeigt stets das aktuelle Tierkreiszeichen, die Mondphase, Zeitpunkt des Sonnenauf- und -untergang sowie das Datum. Oberhalb des Astrolabiums zieren Fresken der fünf Planetengötter aus der römischen Mythologie den Turm.

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