Verdingt im Schwarzenburgerland

Das Regionalmuseum zeigt nochmals die erfolgreiche Sonderausstellung «Verdingt im Schwarzenburgerland». Eine Ausstellung zur Geschichte von Fremdplatzierung und Armut in der Region.

Das Verdingen von Kindern wurde über Jahrhunderte als geeignetes Mittel zur Armutsbekämpfung angesehen. Hilfsbedürftige Kinder sollten dadurch eine verbesserte Lebenssituation vorfinden. Die behördlich verordnete Fremdplatzierung war aber geprägt durch eine Kluft zwischen dem Anspruch des Kinderschutzes und den tatsächlichen Verhältnissen. Die mächtigen Akteure – Behörden, Vormünder, Gemeindevertreter, Pflegeeltern – stellten in vielen Fällen ihre Bedürfnisse über die der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen.

Gerade in ländlichen Gebieten wie dem Schwarzenburgerland wurden Verdingkinder aus Kostengründen meistens auf Bauernhöfe verdingt, wo sie als billige Arbeitskraft eingesetzt wurden. Eine grosse Anzahl der fremdplatzierten Kinder wurde Opfer von Ausbeutung und Misshandlungen.

Die Sonderausstellung wirft einen Blick auf die Geschichte des Verdingkinderwesens im Raum Schwarzenburg. Sie erzählt aus dem Alltag und vom Schicksal von Verdingkindern und untersucht die Ursachen für die Praxis der Fremdplatzierung in der Region.